Figuren aus Papier
Krippenfiguren aus Papier können aus weißem Zeichenpapier, farbigem Tonpapier oder dem etwas festeren Fotokarton gebastelt werden. Hier haben sich vor allem kegelförmige Figuren durchgesetzt, die eine hohe Standsicherheit besitzen. Es gibt vorgefertigte Anleitungen zum Kopieren, auf denen Figuren zum Bemalen, Ausschneiden und Zusammensetzen abgebildet sind. Besonders praktisch sind vorgestanzte Papierbögen, bei denen keine Schere benötigt wird. Papier ist gut geeignet, um Figuren für die Krippe mit Kindern zu basteln. Denn das Material ist günstig und die Kinder haben jede Menge Freiraum zur Umsetzung eigener Kreativität. Eine Alternative ist das Pappmaché. Dabei handelt es sich um einen formbaren Brei aus mit Wasser und Kleister vermischtem Papier. Die Nachbearbeitung und Bemalung erfolgt sobald die Krippenfigur aus Pappmaché getrocknet ist. Marolin ist ein spezielles Papiermaché, das von einer in Thüringen ansässigen Manufaktur zur Herstellung von Pappmaché-Figuren verwendet wird. Hier ein kurzer Film, der den Herstellungsprozess dieser Figuren zeigt:
Figuren aus Kunststoff
Krippenfiguren aus Kunststoff zeichnen sich durch ihre Festigkeit und Beständigkeit aus. Sie entstehen im Gussverfahren mit Hilfe von wiederverwendbaren Formen und härten unter Druck im Temperaturbereich von 250 bis 300 °C aus. Kunststoff-Figuren sind in der Regel besonders günstig und gut für Kinder zum Spielen geeignet. Mit Gießformen aus Latex können die Figuren aus Kunststoff sogar ganz leicht selbst hergestellt werden. Als Gießmasse werden Stewalin oder Keramin empfohlen. Darüber hinaus gibt es Figuren aus Kunstharz, Harz, Gießharz, Bakelit, Polyresin oder Kevlar. Alles Materialien, die unter dem Oberbegriff Kunststoff zusammengefasst werden können.
Figuren aus Keramik
Hutschenreuther Krippenfiguren Krippenfiguren aus Keramik, dazu gehören die Werkstoffe Ton (Tonerde), Porzellan, Terrakotta und Lehm. Figuren aus Ton werden von Hand geformt, dann getrocknet, dekoriert und glasiert und abschließend in einem speziellen Ofen bei mehr als 1000 °C gebrannt. Terrakotta ist ein Werkstoff aus der Gruppe der Tonwaren. Die aus Terrakotta hergestellten Figuren bleiben unglasiert und zeichnen sich nach dem Brennen durch ihren typischen rötlich-braunen Terrakotta-Farbton aus. Der Unterschied zwischen Ton und Lehm liegt im Grad der Verunreinigung des Werkstoffs begründet. Während Ton aus reinen Tonmineralien besteht, enthält Lehm mehr Ablagerungen / Verunreinigungen organischen Ursprungs. Daher ist Lehm eher als Baustoff für Mauerwerk oder Ziegel geeignet und seltener im Kunsthandwerk zu finden. Gelegentlich sieht man allerdings Krippenställe, bei denen Lehm für den Bau der Seitenwände verwendet wurde. Krippenfiguren aus Porzellan werden im Sortiment namhafter Porzellanmanufakturen geführt. Generell sind Figuren aus Keramik sehr hart und wasserfest. Der Nachteil ist, dass Keramikfiguren leicht zerbrechen können und nicht stoßfest sind.
Figuren aus Gips
Krippenfiguren aus Gips bestehen aus angerührtem Gips unter Zusatz von speziellen Kunstharzen. Das mit Wasser vermischte Gipspulver wird in speziell angefertigte Formen gegossen und darin getrocknet. Früher bestanden die Formen aus einem Gipsmantel, heute sind sie meist aus Silikon. Um die Haltbarkeit abstehender Figurenteile zu erhöhen, wurden in vielen Fällen Drähte in die feuchte Gipsmasse gegeben, was heute unüblich geworden ist. Sobald der Gips ausgehärtet ist, kann die Krippenfigur aus der Form gelöst werden. Die Oberfläche einer Gipsfigur ist glatt und muss nur in Ausnahmefällen an einzelnen Stellen (z. B. kleine Löcher, die durch Luftblasen an der Oberfläche entstanden sind) noch bearbeitet werden. Größere Figuren werden aus mehreren, oft drahtverstärkten Gipsteilen zusammengesetzt. Die Übergänge verschiedener Gipspartien (die sog. Gießnähte) werden mittels Messern entfernt, was sehr viel Erfahrung und Geschick voraussetzt. Ist der Rohling fertig, wird die Oberfläche durch eine Lösche auf Knochenleimbasis versiegelt und gehärtet. Danach kann grundiert und mit dem Auftragen der Polychromie (Bemalung) begonnen werden. Bei der Bemalung werden Farben auf Ölbasis verwendet, die früher mit Pinsel und heutzutage mit Sprühpistole aufgetragen werden.
Gipsfiguren sind generell sehr empfindlich. Sie sind spröde und zerbrechen leicht. Es kann daher sinnvoll sein, die Krippenszenerie mit Moos oder Tuch zu polstern, um Schäden an den Gipsfiguren zu vermeiden. Ältere Gipsfiguren sind deshalb häufig beschädigt und es bedarf einiges an Fachwissen, um eine Gipsfigur zu restaurieren. Experten können eine beschädigte Gipsfigur jedoch erneut in einen hervorragenden Zustand versetzen und dabei den ursprünglichen Charakter (Ausdruck, Material, Farbe) in voller Gänze erhalten. Für die Restaurierung von Gipsfiguren empfehlen wir Ihnen Herrn Esper vom Krippenkabinett: krippenkabinett.de
Figuren aus Metall
Krippenfiguren aus Zinn Figuren aus Metall werden als Kupferkrippen, Zinnkrippen oder Messingkrippen vertrieben. Sehr schöne Krippenfiguren aus Zinnlegierung finden Sie auf www.zinnfiguren.de. Es gibt Bronzekrippen als Miniaturen oder Stehkrippen. Gold sieht man eher selten und meistens in Form von Vergoldungen oder Verzierungen. Es gibt aber goldfarbenen Christbaumschmuck mit Krippendarstellungen. Silberkrippen werden gern mit Glas kombiniert und beispielsweise in eine gläserne Christbaumkugel gesetzt. Silberfarbene Krippen sind manchmal an weihnachtlichen Teelichthaltern zu sehen. Ein besonders kostbares Krippenexemplar aus Silber und Perlmutt ist im Krippenmuseum Burg Karlstein in Tschechien ausgestellt.
Figuren aus Wachs
Imker nutzen das aus ihren Bienenstöcken stammende Bienenwachs gern, um daraus Kerzen und Christbaumschmuck anzufertigen. Neben Engeln und Sternen befinden sich darunter auch Krippen aus Wachs. Die Anhänger aus Bienenwachs sind oft mit einem goldfarbenen Band versehen, um damit in den Weihnachtsbaum gehängt zu werden. Die katholische St. Ludgeri Kirche im westfälischen Münster ist im Besitz einer kostbaren Krippe aus alten Wachsfiguren, die im Jahr 1868 von Nonnen in Aachen hergestellt wurden.
Figuren aus Teig
Krippenfiguren aus Teig werden aus Salzteig oder Schwarzmehl-Leimwasser-Masse hergestellt. Das Material für Salzteigkrippen besteht aus Mehl, Salz, Wasser, Speisefarbe, Holzstöckchen und Werkzeugen. Die fertig modellierten Teigfiguren werden für zwei bis drei Stunden bei 100 bis 120 °C im Backofen gebrannt. Nach dem Abkühlen erfolgt die Versiegelung durch Aufsprühen von Klarlack. In Oberfranken, Sachsen und Thüringen war es bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts üblich, Krippenfiguren aus einer Schwarzmehl-Leimwasser-Teigmasse herzustellen. In diesem Zusammenhang sollen die Krippen aus Lebkuchen nicht unerwähnt bleiben. Besonders beliebt bei Kindern, die während der Adventszeit Lebkuchenhäuser bauen, um sie mit Figuren aus Lebkuchen zu ergänzen. Im Krippenmuseum der tschechischen Burg Karlstein findet während der Weihnachtszeit eine Ausstellung mit Lebkuchenkrippen statt, die von Lebkuchenbäckern aus dem ostböhmischen Pardubice stammen.
Figuren aus Stoff
Krippenfiguren aus Wolle Krippenfiguren aus Stoff können aus Baumwolle, Wolle, Filz, Jute, Seide, Cord, Samt, Flanell, Batist, Plüsch und vielen weiteren Stoffarten bestehen. Oft werden Stoffreste miteinander kombiniert. Tolle und sehr individuell gestaltete Figuren aus Filz und Wolle finden Sie unter www.filzfiguren.com. Die Figuren aus Stoff können flach, gepolstert oder ausgestopft sein. Zugeschnittene Einzelteile werden zusammengenäht oder, wie bei Filz, aufeinander geklebt. Eine Variante sind Fingerpuppen, die von unten hohl sind. Figuren aus Stoff sind ideal für Kinder, denen die Weihnachtsgeschichte damit quasi beim Spielen erzählt werden kann.
Figuren aus Glas
Krippenfiguren aus Glas werden von Glasbläsern oder Glaskünstlern hergestellt. Die Kunsthandwerker sind in Kleinbetrieben oder großen Glasmanufakturen tätig. Es gibt Figuren aus Glas zum Hinstellen oder Aufhängen. Letztere sind oft als Christbaumschmuck gearbeitet. Der Nachteil von gläsernen Figuren ist die hohe Zerbrechlichkeit des Materials. Im Glasmuseum Wertheim sind Krippenfiguren aus Glas im Rahmen der jährlichen Weihnachtsausstellung zu sehen.
Figuren aus Fimo
Krippenfiguren aus Fimo bestehen aus einer Modelliermasse, die in ihrer Flexibilität an Knetgummi erinnert. Im Bastelladen ist Fimo in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Die fertigen Figuren können, je nach Grundmaterial, im Backofen oder an der Luft getrocknet werden. Im Anschluss daran erfolgt die Nachbearbeitung durch Schleifen sowie eine eventuelle Bemalung. Fimo eignet sich auch hervorragend für das Herstellen von Obst, Gemüse und anderem Krippenzubehör. Anregungen dazu gibt es im folgenden Video:
Figuren aus Stroh
Krippenfiguren aus Stroh können gut mit Kindern gebastelt werden. Dazu werden Bastelstroh, Strohbast und Bastwolle benötigt, die in Hobbyläden erhältlich sind. Damit die Strohhalme nicht so leicht brechen, sollten sie vor der Verarbeitung für rund 20 Minuten in heißem Wasser eingeweicht werden. Das Basteln von Figuren aus Stroh ist kostengünstig und macht Spaß.
Figuren aus Stein
Krippenfiguren aus Stein, die sogenannten Steinkrippen, können aus Speckstein, Sandstein, Kalkstein, Kiesel, Marmor, Onyx und vielem anderen Steinmaterial bestehen. Künstler, die Stein zum Herstellen von Krippenkunstwerken bearbeiten, werden Steinbildhauer genannt. Aber auch Kinder sind in der Lage, aus gesammelten Kieselsteinen eine kleine Krippe mit Figuren zu bauen. Während die großen Steinkrippen oftmals aus einem Stück gefertigt werden, wird bei Kieseln ein Klebstoff, beispielsweise ein Silikonkleber, benötigt, damit die kleinen Steinchen in Position bleiben. Glatte Kieselsteine lassen sich gut bemalen und mit Klarlack zum Glänzen bringen. Figuren aus Onyx sind ein beliebtes Souvenir aus Mexiko.
Zum Schluss noch der Hinweis, dass auf Schneeskulpturen-Festivals gelegentlich kunstvolle Krippenfiguren aus Eis und Schnee zu sehen sind.