Wer während der Adventszeit einen Urlaub in Südtirol verbringt oder gar die Gelegenheit hat, die Feiertage selbst vor Ort zu verbringen, kann sich an Weihnachtskrippen gar nicht sattsehen. In Kirchen und Geschäften sind zahlreiche handgeschnitzte Kunstwerke ausgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
In einigen Gemeinden finden auch größere Krippenausstellungen statt, in denen die Künstler der Region gewürdigt werden. Darüber hinaus gibt es ganzjährige Krippenausstellungen, bei denen Liebhaber des Kunsthandwerks und traditioneller Schnitzkunst auch außerhalb der Adventszeit auf ihre Kosten kommen. So zeigen die Krippensammlung in der Hofburg Brixen und das Krippenmuseum Maranatha ihren Besuchern zahlreiche klassische und außergewöhnliche Krippen.
Die Krippensammlung in der Hofburg Brixen
Die Krippensammlung, die Besucher der Hofburg Brixen bestaunen können, gehört zu den bedeutendsten Sammlungen überhaupt. Die Tradition der Krippenausstellung geht hier auf den Fürstbischof Karl Franz Graf Lodron zurück, der im frühen 19. Jahrhundert eine Jahreskrippe in Auftrag gab. Die aus mehr als 5000 Figuren bestehende Krippe von August Alois Probst und Josef Benedikt Probst erzählt das gesamte Leben Jesu. Ein weiteres Highlight der Ausstellung sind die Nissl-Figuren. Die Krippe von Franz Xaver Nissl fand ihren Platz in der Kirche der Burg.
Die Krippensammlung wurde durch Schenkungen und Käufe wesentlich bereichert. Besucher sehen neben klassischen Holzkrippen auch Elfenbeinkrippen, eine Tonkrippe und kunstvolle Papierkrippen. Auch moderne Weihnachtskrippen wie die Gemeinschaftskrippe der Familie Rainer sind in der Hofburg ausgestellt.
Brixen ist über die Brennerautobahn A22 zu erreichen. Während der Wintermonate ist die Hofburg täglich von 10 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet, an den Wochenenden vor Weihnachten auch länger. Das Museum der Hofburg Brixen beherbergt neben der Krippensammlung zahlreiche Kunstschätze und den Brixner Domschatz mit Kostbarkeiten und Reliquien, deren Entstehungsdatum zum Teil bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen.
Das Krippenmuseum Maranatha
Das Krippenmuseum Maranatha in Luttach wurde im Jahr 2000 von der Familie Gartner eröffnet. Sein Name bezieht sich auf den aramäischen Begriff "Maranatha", der "unser Herr, komm" bedeutet. Auf einer Fläche von rund 1300 m² sind Exponate aus verschiedenen Ländern ausgestellt. Besucher können hier edle Krippen bewundern, erhalten aber auch einen Eindruck vom Leben und der Arbeit der Holzbildhauer im Ahrntal.
In der Ausstellung finden sich Wurzelschnitzereien, Masken und ein eigenes Modern-Art-Atelier. Im Künstler-Atelier arbeitet Lukas Troi, ein Bildhauer aus St. Johann, der sich bei seiner Arbeit von den Besuchern gern über die Schulter schauen lässt. In einer Dauerausstellung befinden sich prämierte Krippen aus der gesamten Welt. Besucher sehen unter anderem Werke der Künstler Bruno Lipp, Leo Demetz und Roberto Cippolone. Die Sonderausstellung bietet immer wieder neue Krippen und Kunstwerke.
Die Ausstellung ist ganzjährig geöffnet. Besucher können sie Montag bis Samstag von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr sowie am Sonntag von 14 bis 17 Uhr besuchen. Das Krippenmuseum Maranatha befindet sich in Luttach im Ahrntal. Reisegruppen können sich für eine Führung und ein spezielles Unterhaltungsprogramm anmelden.
Das Krippenmuseum Muri-Gries
Auch in Bozen kommen Liebhaber außergewöhnlicher Krippen auf ihre Kosten: Das Krippenmuseum im Benediktiner-Kloster Muri-Gries zeigt auf drei Etagen eine große Auswahl an Krippen aus drei Jahrhunderten. Das 1991 eröffnete Museum erweitert seine Sammlung stetig mit Schenkungen und präsentiert seine Exponate in der besonderen Atmosphäre im alten Turm des Gebäudes. Zum Leitbild der Ausstellung gehört die Darstellung des religiösen Werts der ganz unterschiedlichen Krippen. Barockkrippen aus dem 18. Jahrhundert lenken ebenso wie moderne Südtiroler Krippen den Blick auf den Kern des bildgewordenen Weihnachtsevangeliums.
Interessant ist, dass in Bozen neben klassischen Weihnachtskrippen auch Fasten- und Jahreskrippen ausgestellt sind, die manchem Besucher eine ganz neue Sicht auf das Thema "Krippe" bieten. Die "Lofferer Krippe" mit ihrer wechselhaften Geschichte gilt als Glanzstück der Ausstellung. Auch die "Fastenkrippe" berührt den Betrachter zutiefst: Schwungvolle Figuren erzählen die Leidensgeschichte Jesu.
Besucher haben von Februar bis November jeden ersten Samstag im Monat von 15 bis 17 Uhr die Möglichkeit, die Krippensammlung zu besichtigen. Sonderöffnungszeiten während der Adventszeit sind über die Internetseite des Museums zu erfahren. Eintritt und Führungen sind nach telefonischer Anmeldung auch Im Juli und August und außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Das Museum in Bozen ist über die SS12 oder die A22 Brenner-Modena erreichbar. Aufgrund begrenzter Parkmöglichkeiten empfiehlt sich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Vom Hauptbahnhof geht es mit der Linie 10B direkt zur Haltestelle "Grieser Platz".