Ahornholz stammt von sommergrünen Ahornbäumen, die in rund 200 verschiedenen Arten in Eurasien und Nordamerika zu finden sind. Das Holz des Ahorns (lateinischer Name: Acer) wird vornehmlich in der Bau- und Möbeltischlerei verwendet. Europäische Holzschnitzer bevorzugen das Holz hochwachsender Ahornarten wie beispielsweise das von Bergahorn und Spitzahorn.
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Eigenschaften von Ahornholz
Bergahorn und Spitzahorn zählen zu den wertvollsten Edellaubhölzern. Während das Holz des Bergahorns eine cremeweiße bis gelbliche Färbung aufweist, erscheint das Spitzahornholz eher rötlich. Die Jahresringe sind gut zu erkennen, wobei sich dazwischen oft unregelmäßige Poren und Markstrahlen befinden können. Ahornholz lässt sich gut spalten, neigt während der Trocknung aber zu Verfärbungen. Nach dem Fällen sollten die Stämme daher rasch eingeschnitten und vertikal gelagert werden. Mit einer mittleren Dichte von rund 650 kg/m³ zählt das Ahornholz zu den mittelschweren Holzarten. Es erweist sich als hart und zäh und ist dabei gleichzeitig elastisch. Bei guten Lagerbedingungen, beispielsweise im Innenbereich, ist Ahornholz lange haltbar.
Verarbeitung
Generell ist Ahornholz wegen seiner Härte eher schwer zu schnitzen. Daher wird es in der Regel nur für Holzschnitzereien mit einer maximalen Höhe von 40 cm verwendet. Zunächst beginnt der Holzschnitzer mit der Herstellung eines Rohlings. Dazu wird ein Pantograf, eine von Hand geführte Kopierfräse, benutzt. Das Ahornholz wird feingefräst, wobei der große Vorteil darin liegt, dass das harte Holz beim Fräsen nicht ausfranst. Anschließend beginnen die Feinarbeiten.
Die Holzrohlinge werden von Hand nachgeschliffen und anschließend detailliert ausgearbeitet. Besonders markante Stellen, die oftmals sehr entscheidend für den Charakter einer Holzfigur sein können, sind Augen, Mund und Nase, Ohren, Haare und Finger. Sie werden mit speziellen Schnitzeisen bearbeitet. Hier wird vom "Nachstechen" gesprochen. Erst am Schluss, wenn der Holzschnitzer hundertprozentig mit seiner Arbeit zufrieden ist, erfolgt die Oberflächenbehandlung. In großen Holzschnitzwerkstätten kommen an dieser Stelle die Fassmaler und Vergolder zum Einsatz.
Da das Holz von Berg- und Spitzahorn nur eine sehr dezente Maserung aufweist, ist es ideal zur Herstellung von Holzschnitzereien geeignet. Darüber hinaus lässt sich die Holzoberfläche gut bearbeiten, beizen, lackieren, einfärben und polieren. Dennoch gilt es zu beachten, dass Ahornholz immer eine leichte Tendenz zum Vergilben besitzt.
Verwendung
Neben dem Einsatz als klassisches Bau- und Möbelholz wird Ahornholz von Kunsttischlern für Intarsienarbeiten und besonders filigrane Möbelstücke verwendet. Das Holz des Bergahorns ist in Musikinstrumenten und Spielzeug wiederzufinden. Holzschnitzer, Drechsler und Bildhauer schätzen Ahornholz besonders deswegen, weil sie feinste Details darin besonders gut herausarbeiten können.
Tipps zur Pflege
Gewachste oder gebeizte Schnitzereien aus Ahornholz reinigt man am besten mit einem trockenen Tuch, einem feinen Pinsel oder einer weichen Bürste. Niemals ein Microfasertuch oder ein feuchtes Tuch verwenden! Gleiches gilt im Grunde auch für bemalte oder vergoldete Schnitzereien.